Pododermatitis – wunde Pfoten und Läufe
Vorwort:
Die Behandlung der Pododermatitis ist sehr aufwändig und zeitintensiv. Genauso lang ist dieser Text und Lady Biskuits Geschichte geworden, daher werde ich am Ende dieser Seite eine kurze Zusammenfassung der hilfreichen Massnahmen auflisten!
Wunde Läufe und Pfoten kommen meist von ungeeignetem Untergrund und heilen oft schnell ab wenn die Kaninchen auf besserem Untergrund laufen. Sie entstehen durch einseitige Belastung, durch zu ebene oder zu harte Böden. In manchen Fällen, wie bei unserer Lady Biscuit, entstehen sie auch durch vorherige schlechte Haltung auf zu engem Raum.
Die Tierärztin vermutet in unserem Fall eine Stoffwechselstörung, die auch von Falken bekannt ist. Wenn Falken nach der Winterpause wieder Höchstleistungen erbringen müssen, erkranken sie häufig an sog. Bumble Feet, also das gleiche Krankheitsbild das unsere Lady Biscuit aufwies. Bei ihr war es ähnlich: sie lebte jahrelang in einer winzigen Box ohne Bewegungsspielraum. Als sie sich endlich bewegen konnte war ihr ganzer Organismus, ihr Stoffwechsel, ihre Füße und ihre Gelenke nicht an die Bewegung gewohnt und reagierten mit einer schlimmen Form der Pododermatitis, die sich sogar auf die Vorderpfoten erstreckt hat.
Anfälliger und häufiger betroffen sind Kaninchen aus großen Rassen und Rex-Kaninchen.
Die Behandlung ist recht aufwändig und langwierig.
Edit: Inzwischen gibt es ein neues Produkt, welches sehr gut geeignet ist zur systemischen Behandlung von Pododermatitis und entzündlichen Prozessen: Arthrit-Lösung
Fallbericht
Die Pododermatitis wurde bei Lady Biscuit ausgelöst weil ihre Fußgelenke innerlich entzündet waren. Eine systemische Erkrankung, die die Behandlung deutlich erschwerte. Wir mussten nicht nur die äußere Pododermatitis behandeln, sondern auch die entzündeten Fußgelenke.
Zunächst habe ich ihr ein kleineres Gehege eingerichtet, damit sie sich nicht so viel bewegt und ihre Füße schont. Unser Notfall-Gehege hat eine Größe von ca. 5-6qm.
In ihren kleinen Stall hat sie eine besonders weiche Einstreu bekommen, bestehend aus weichem Gersten-Heu und Safe-Bed (Zellulose-Streifen-Einstreu), das ist schön weich und schont die Füße.
Wenn irgend möglich sollte das kranke Kaninchen nicht ganz alleine gehalten werden, da das für Kaninchen Stress bedeutet. Es bietet sich also ein ein bekanntes Partnertier an die Seite des Patienten zu stellen.
Behandlung
Nach der Untersuchung beim Tierarzt und einem Röntgenbild bekam sie als Antibiotikum Zithromax verordnet und Metacam gegen die Schmerzen, welches auch entzündungshemmend wirkt.
Für die entzündeten Gelenke entschied ich mich für eine 10-tägige Traumeel-Zeel-Kur. Bei dieser Kur wird ein über den anderen Tag einmal Traumeel und dann Zeel gespritzt. Es hilft gegen die Entzündung, baut Knorpelgewebe wieder auf regeneriert die Gelenke. Traumeel, Zeel und Injektionsspritzen bekommt man in der Apotheke.
Es ist wichtig beide Mittel langsam zu spritzen, da es sonst Schmerzen verursacht. Nach dem Spritzen bilden sich evtl. kleine Beule an der Injektionsstelle, die aber nach einigen Minuten wieder abschwellen. Dieses Verfahren nennt man Quaddeln.
Die Hälfte der Ampulle habe ich in den rechten Oberschenkel, die andere Hälfte in den linken Oberschenkel injiziert. So ist das Mittel näher an der Stelle an der es helfen soll.
Unterstützend habe ich ihr täglich eine Dosis RodiCare Artrin gegeben, welches speziell für die Regeneration von Gelenken entwickelt ist.
Für die äußere Heilung der Füße hat sie jeden Abend ein lauwarmes, 10-minütiges Fußbad in Kernseife bekommen. Dazu habe ich einfach 3l warmes Wasser mit etwas geraspelter Kernseife in eine Transportbox gefüllt und habe sie dort hinein gesetzt.
Kernseife ist ein altes und bewährtes Hausmittel das z. B. auch bei Nagelbettentzündungen eingesetzt wird, da sie antiseptisch wirkt, ph-neutral und alkalisch ist. Dadurch erschafft sie in der Haut ein Klima das für Bakterien unbequem ist und somit gegen Entzündungen wirkt.
Bei akuten Vereiterungen lässt sich der Eiter teilweise auch vorsichtig raus drücken, nachdem ein Fußbad in Kernseife gemacht wurde. Dies sollte aber sehr vorsichtig durchgeführt werden und die Wunde danach nochmal desinfiziert werden.
Nachdem Abgetrocknet hatte, habe ich ihr einen Salbenverband gemacht. Jeweils zwei Tage mit Manukahonigsalbe und einen Tag mit Bepanthensalbe, immer im Wechsel. Der Manukahonig wirkt wie ein natürliches Antibiotikum gegen die Entzündung und fördert die Heilung. Die Bepanthen unterstützt die Hautgeneration und weicht die Haut etwas auf und hält sie geschmeidig. Einmal die Woche habe ich Zinksalbe für den Verband verwendet, das zieht die Entzündung aus dem Gewebe, erschien mir aber für eine häufigere Behandlung nicht optimal, da die Zinksalbe die Haut auch austrocknet.
Den Salbenverband habe ich jeweils über Nacht an ihren Füßen gelassen, morgens entfernt und die Füße mit kolloidalen Silberspray oder AloeVera Spray eingesprüht. Es wirkt homöopathisch gegen die Entzündung und hilf der der Haut zu heilen. Ein wahres Wundermittel, das auch in der humanen Pflege häufig eingesetzt wird.
Für den Salbenverband eigenen sich am Besten Kompressen (zur Polsterung und Aufnahme der Salbe), sowie selbstklebende Verbände für Tiere.
Unterstützung durch Futter
Die Ernährung während der Behandlung ist sehr wichtig für die Heilung.
Da Antibiotika bei Kaninchen unheimlich schnell auf den Magen-Darm-Trakt schlagen, besonders bei langfristigen Anwendungen, bekam sie eine Messerspitze Sobamin Pulver unter die Medizin gemischt. Sobamin wirkt aktiv auf die Verdauung, schützt die Darmflora und unterstützt eine gesunde Verdauung.
Außerdem hat sie zur täglichen Medikamentengabe auch eine Spritze RodiCare Akut ins Mäulchen bekommen, das unterstützt eine gesunde Verdauung.
Um die Heilung der entzündeten Füße und Gelenke zu unterstützen habe ich ihr ein Spezialfutter gemischt aus verschiedenen unterstützenden Kräutern:
Als Grundlage habe ich mein normales Wiesenknopf-Futter genommen. Dieses habe ich gemischt mit:
- Ingwer-Teufelskralle-Pellets von Makana – Ingwer ist ein wahrer Allrounder und Teufelskralle hilft speziell bei Gelenkbeschwerden
- Schwarzkümmelchips von Makana – Schwarzkümmel unterstützt das Immunsystem
- Leinkuchen von Makana – Leinkuchen ist gut für Haut und speziell für das Fell
- Bewegungskräuter von Makana – eine spezielle Kräutermischung speziell für Gelenke, Sehnen und Muskeln
- Ringelblumenblüten von Makana – Ringelblume wirkt entzündungshemmend und wird gerne gefressen
- Arnikablüten – wirken gegen Schmerzen, gegen Keime und sind entzündungshemmend (nur in kleinen Mengen geben!)
- Echinacea – unterstützt hervorragend das Immunsystem
Mehr zum Thema Ernährung und Spezialfutter für an Pododermatitis erkrankte Kaninchen findet Ihr unter der Rubrik: Ernährung 😉
weitere Behandlung…
Hier zeige ich Euch die Röntgenbilder, die bei der Diagnose von Lady Biscuits Füßen gemacht wurden. Selbst als Laie sieht man wie geschwollen die Gelenke und die Zehen sind.
Anpassung der Behandlung nach den ersten 3 Wochen: Nach drei Wochen intensiver Behandlung mit Antibiotika, Schmerzmittel (Metacam), Fußbädern, Salbenverbänden und Futterzusätzen, ect. war es an der Zeit die Behandlung umzustellen. Die akute Entzündung hatte nachgelassen und die Heilung schritt nicht mehr voran. Also musste ein neuer Plan her!
Das Metacam habe ich gegen Novalgin ersetzt, da das schneller abgebaut wird bekam sie morgens und abends ca. 7 Tropfen Novalgin. Ich hatte den Eindruck das der Heilungsprozess sehr nachgelassen hatte nachdem wir auf das stärkere Metacam umgestiegen waren, nach den ersten zwei Wochen. Außerdem hat ihr Appetit darunter gelitten. Novalgin ist zwar nicht entzündungshemmend, wie Metacam, wird aber besser vertragen.
Die Fußbäder habe ich nicht mehr mit Kernseife gemacht, sonder mit Salzwasser. Kernseife weicht das Gehege gut auf und hilft dabei das der Eiter abfließen kann. Für die Heilung ist dieses Aufweichen eher hinderlich.
Salzwasser hingegen wird antiseptisch und heilungsfördernd (kennt man von Bädern im Meer) und weicht das Gewebe nicht auf. Für das Salzwasser Fußbad habe ich auf je 1/2 Liter warmes Wasser einen Teelöffel Kochsalz aufgelöst und ihre Füße darin gebadet. Es sollte KEIN Meersalz verwendet werden, da dieses verunreinigt sein könnte.
Aus dem selben Grund habe ich auch die Salbenwickel abgesetzt und die Wunden nur noch mit Hanf-Creme eingecremt. Diese Creme hat eine ganz erstaunliche Wirkung gezeigt und den Heilungsprozess sehr voran gebracht!
Hanf-Creme wirkt zellerneuernd, entzündungshemmend und schmerzlindernd – eine wahre Wunderwaffe bei Pododermatitis!
Fortschritte
Hier seht Ihr die Veränderung innerhalb von 4 Wochen intensiver Behandlung.
Wir hatten nach 4 Wochen einen Tierarzttermin und die Tierärztin war sehr zufrieden! Von 4 Füßen nur noch einer entzündet. Keine Entzündung und kein Eiter mehr in den Hinterläufen, dort mussten nur noch die Wunden verheilen. Was natürlich auch nicht von heute auf morgen ging. Alles braucht seine Zeit.
Die Tierärztin erzählte noch das die meisten Tiere es mit diesem Krankheitsbild es nicht schaffen, da man sich wirklich sehr intensiv um die Pflege und Behandlung kümmern muss. Sonst hat das Tier keine Chance 🙁
Ich weiss noch wie sie bei unserem ersten Besuch diesen bekümmerten Blick hatte der sagte „bald müssen wir das Tier erlösen…“ Bei unserem Besuch 4 Wochen später, sagte ihr Blick etwas ganz anderes: „Hoffnung“ Sie hat sich so gefreut über die gute Behandlung und den daraus resultierenden Erfolg und war guter Dinge das es weiterhin besser wird!
Trotzdem haben wir ein Antibiogramm in Auftrag gegeben. Dabei wird entzündetes Gewebe oder Eiter entnommen und zur Untersuchung ins Labor geschickt. Dort wird dann ein passendes Antibiotikum eruiert.
Diese Untersuchung hätten wir ganz zu Anfang schon machen lassen sollen! Denn nach 4 Wochen Behandlung mit zwei verschiedenen Antibiotika kann die Untersuchung ggf. ergebnislos verlaufen. Aber das wusste ich zu Anfang der Behandlung leider noch nicht.
Ein weiteres Röntgenbild der Vorderpfoten wurde auch gemacht, welches aber wenig gezeigt hat. Die Hinterpfoten hielt die TA für unnötig, da diese schon so gut aussahen. Es waren nach wie vor Schwellungen da, welche aber auch vernarbtes Gewebe sein konnten. Auf dem Röntgenbild sieht mal wohl Veränderungen im Gewege, nicht aber ob es nur geschwollen, vereitert oder vernarbt ist.
Sie hat sich aber sehr gefreut das aus dem Röntgenbild hervorging das der Knochen nicht weiter zerfallen war, was sie als sehr gut bezeichnete. Ich bin kein Profi, aber ich nehme an das der Krankheitsverlauf normalerweise relativ schnell die Knochen angreift. Man erkennt auf dem oberen Röntgenbild sogar das die Krallen wieder gut nachwachsen und sich der Knochen dort (an den Spitzen der äußeren Zehen) sogar etwas regeneriert.
Bis zum Ergebnis der Antibiogrammes badete ich ihren linken Vorderfuß, bei dem der äußere Zeh am stärksten betroffen war, täglich ein paar Minuten in Rivanol.
Rivanol ist ein desinfizierendes Antiseptikum das bei Pferdebesitzern sehr beliebt ist, da es Entzündungen ausgesprochen gut bekämpft. Es ist zwar inzwischen ein etwas veraltetes Mittel und nicht mehr „up to date“, aber wir brauchten etwas wirklich wirksames um diese ausgesprochen hartnäckige Entzündung in diesem Zeh zu bekämpfen!
Um ihr das Leben etwas zu erleichtern und ihre Schmerzen zu mildern habe ich ich zwei Hundematratzen (outdoor geeignet) angeschafft und ihr ins Gehege gelegt. Nach anfänglichem Misstrauen war sie total begeistert und lag den ganzen Tag wieder entspannt draußen und versteckte sich nicht mehr im Stall. Es war so schön zu sehen wie wohl sie sich gefühlt hat auf diesen weichen Matratzen und wie ihr das hoppeln offensichtlich nicht mehr weh tat.
Die Hundematratzen gibt es übrigens bei Zooplus – einfach nach Hundematratze suchen 😉
Trotz aller Behandlungsmassnahmen verlief die Heilung sehr langsam… Da das Gewebe in der tiefe geschädigt ist und von innen nach außen heilen muss, braucht es seine Zeit. Aber ihr Zustand wurde kontinuierlich besser.
Nach guten 4 Wochen intensiver Behandlung hatten wir nur noch einen entzündeten Zeh an der Vorderpfote. Es dauerte sehr lange bis der Eiter sich einen Weg nach Außen gebahnt hatte und ich ihn täglich vorsichtig rausdrücken konnte.
Ich gebe zu das ich sehr erleichtert war als der Eiter endlich raus kam. Und obwohl das raus massieren ihr immer weh tat, musste es sein, damit der Fuß endlich heilen konnte. Zum Glück war Lady Biskuit eine sehr geduldige Patientin und ließ sich von mir helfen.
Bevor ich den Eiter raus drücken / massieren konnte, habe ich die Kruste mit kolloidalem Silberwasser eingesprüht und aufgeweicht. Dann habe ich die kleine Kruste vorsichtig abgeknibbelt und konnte darüber den Eiter auslassen.
Eine unangenehme Prozedur und sicherlich sehr schmerzhaft, aber unerlässlich! Sie hat natürlich vorher immer ihr Schmerzmittel (Novalgin) bekommen.
Manchmal war sie danach so erleichtert das sie um mich rum gehüpft ist weil der Druck und der Schmerz endlich nachgelassen haben.
Manchmal hat sie mich nach der Behandlung auch „zurecht gewiesen für meine Verfehlung“. Sie wollte mir zeigen das sie es nicht gut fand! Für diesen Charakterzug muss man sie einfach lieben:
Erste Erfolge
Nach 6 Wochen Behandlung konnten wir das Schmerzmittel endlich absetzen und nach 7 Wochen auch das Antibiotikum. Ein riesiger Erfolg! Die Entzündungen und die Schwellungen waren verschwunden und es musste „nur“ noch die Füße verheilen. In Woche 6 habe ich noch tägliche Fußbäder mit Salzwasser gemacht. In Woche 7 habe ich die wunden Stellen nur noch morgens und abends mit kolloidalem Silberspray eingesprüht. Die Heilung war sehr langwierig, weil das Gewebe von tief innen nach außen hin verheilen musste… das braucht viel Zeit. Aber es ging kontinuierlich weiter!
Nach den ersten Monaten habe ich die aktive Behandlung größtenteils eingestellt, da es keine weitere Verbesserung brachte.
Außerdem durfte sie wieder in den großen Auslauf zu den anderen Kaninchen.
Lady Biscuit hat die weiche Hundematratze im Stall behalten und ich habe ihre Pfoten regelmässig kontrolliert und ggf. mit Pfotenspray behandelt.
Nach etwas über einem Jahr waren endlich drei ihrer Pfoten komplett verheilt.
Den letzten Schritt haben wir dann mit Hilfe eines Hautsprays beschleunigen können.
Ich habe die letzte offene Stelle täglich mit MiraVera Hautspray behandelt und nach einer Woche war auch diese Pfote endlich verheilt.
Kurzanleitung zur Behandlung der Pododermatitis
„Ich möchte an dieser Stelle kurz vorweg nehmen das ich kein Mediziner bin und hier nur die Maßnahmen beschreiben kann die bei uns hilfreich waren. Ein Besuch beim Tierarzt und eine individuelle Behandlung sind unerlässlich!“
- ein geeignetes Quarantänegehege mit beschränktem Auslauf und weichem Untergrund einrichten
- ein wirksames Antibiotikum, welches von einem kompetenten Tierarzt verschrieben werden muss. Bei uns hat Zithromax sehr gut geholfen (mindestens über 21 Tage, wahrscheinlich länger)
- ein Schmerzmittel welches am besten auch entzündungshemmend ist, z. B. Metacam (über ca. 3 Wochen) Sobald die akute Entzündung abgeklungen ist bietet es sich an das Metacam z. B. gegen Novalgin zu tauschen, denn Metacam behindert u. U. die Heilung und verringert den Appetit. Wir haben nach ca. 3 Wochen umgestellt.
- Salbenverbände über Nacht mit Manukahonig, Bepanthen & Zinksalbe (z. B. 2 Tage Manukahonig, 1 Tag Bepanthen, 2 Tage Manukahonig, 1 Tag Zinksalbe) Der Manukahonig ist entzündungshemmend und heilt. Die Bepanthen weicht das Gewebe auf, so das Entzündungen und Eiter leichter beseitigt werden können. Zink zieht die Entzündung raus, trocknet aber auch aus, Daher habe ich es nur selten genutzt.
- tagsüber Luft an die Wunden lassen und immer mal wieder mit Aloe-Vera-Spray einsprühen und oder mit kollodialem Silberspray (gerne auch im Wechsel, mit etwas Einwirkzeit dazwischen) Das hält die Wunde sauber und unterstützt die Heilung.
- tägliche Fußbäder für ca. 10 Minuten in Kernseife solange die Entzündung noch akut ist (über ca. 2-3 Wochen). Kernseife ist antiseptisch und reinigt die Wunde, allerdings weicht sie auch die Haut auf. Bei akuten Entzündungen ist das hilfreich. Ist diese aber abgeklungen, darf das Gewebe nicht mehr aufgeweicht werden, da sich sonst die Heilung verzögert.
- tägliche Fußbäder für ca. 10 Minuten in Salzwasser (auf einen halben Liter Wasser je 1 TL Kochsalz). Ab dem Zeitpunkt zu dem die Heilung langsam einsetzt. Salzwasser weicht die Haut nicht auf, wirkt antiseptisch und fördert die Heilung.
- die wunden Stellen mit Hanfcreme großzügig eincremen (ab dem Zeitpunkt wo die Heilung einsetzt bis zum Ende der Behandlung). Hanfcreme gibt es als Wund und Heilsalbe, sie wirkt antiseptisch, zellerneuernd und schmerzlindernd.
- den Auslauf begrenzen. Wir haben uns für ca. 5qm Fläche, inkl. Stall entschieden. Das Kaninchen sollte sich während der Behandlung nicht zu viel bewegen und die Füße schonen (wenn möglich mit einem ruhigen Partnertier)
- den Stall mit weicher Einstreu auslegen, z. B. Safe-Bed (während der gesamten Behandlung)
- das Gehege mit einer weichen Hundematratze auslegen, z. B. von Zooplus (während der gesamten Behandlung)
- eine gesunde Futtermischung mit entzündungshemmenden Kräutern, Kräutern die die Abwehrkräfte stärken und Kräuter für die Gelenke (Anleitung siehe oben)
- eine 10-tägige Traumeel-Zeel-Kur (wenn auch die Gelenke betroffen sind). Hierbei wir über einen Zeitraum von insgesamt 10 Tagen im Wechsel einen Tag Traumeel gespritzt, am nächsten Tag Zeel (also jeweils 5 Dosen). Man zieht jeweils eine Ampulle auf eine Spritze mit dünner Nadel (aus der Apotheke) auf und spritzt möglichst in beide Oberschenkel, sofern beide Füße betroffen sind. Es bildet sich an der Injektionsstelle ein Depot (eine kleine Beule unter der Haut), das über mehrere Stunden abgebaut wird – diese Technik nennt sich Quaddeln.
- gesundes und abwechslungsreiches Frischfutter, wenn möglich mit viel Wiese und Kräutern
- zur Stärkung der Abwehrkräfte kann man auch 1-2 mal während der Behandlungsdauer Zylexis spritzen. Zylexis ist ein Booster für die Abwehrkräfte. Es wird gespritzt und ist beim Tierarzt erhältlich, welcher es auch verabreichen kann.
- Nach Absetzen des Schmerzmittels (nach 6 Wochen) und eine Woche später des Antibiotikums habe ich auf Fußbäder und Cremes verzichtet und die Füsse nur noch morgens und abends mit kollodialem Siberwasser eingesprüht.
- Nach 8 Wochen Behandlung waren die Schwelllungen und Entzündung komplett verschwunden. Die offenen Stellen mussten aber noch abheilen.
Wir wünschen allen Kaninchen „Gute Besserung!“
Die ganze Geschichte von Lady Biscuits findet Ihr auf der Notfellchen-Seite!
Nachdem ich nun den zweiten Fall von Pododermatitis bei einem Kaninchen aus Buchtenhaltung hatte, habe ich selbst eine Podo-Lösung angemischt für die Behandlung. Diese hat die Pfoten nach 6 Wochen Behandlung geheilt!
Ich habe die Pfoten während der Behandlung zweimal täglich mit der Lösung eingerieben und habe einmal täglich vorsichtig den Eiter ausmassiert.
Mehr dazu unter der Rubrik: DMSO & Co.