Ernährung ist inzwischen zu einer Philosophie geworden!
Lange sind die Zeiten vorbei in denen Kaninchen mit Fertigfutter aus dem Supermarkt gefüttert wurden. Zum Glück! Viele Fertigfutter sind extrem ungesund weil sie Pellets enthalten die einerseits zu hart sind, andererseits im Magen aufquellen, weil sie zu viel ungesundes Getreide, Farbstoffe und Zucker enthalten.  

Aber wie wird das Kaninchen gesund und richtig ernährt?

 

Wenn wir wissen möchten was unsere Kaninchen brauchen hilft es einen Blick in die Natur zu werfen. Hier fressen die Kaninchen Wiese, Kräuter, Blätter, Rinde von Bäumen, Wurzeln, usw.
Kaninchen fressen und vertragen auch geringe Mengen an Giftpflanzen, die sie in der Natur je nach Bedarf aufnehmen. Sie medikamentieren sich quasi selbst durch ihre Ernährung. Kaninchen sind ausgesprochen gut darin zu selektieren und wissen meist sehr gut was sie brauchen und was Ihnen gut tut. Daher ist es immer am Besten wenn man ihnen eine große Auswahl an unterschiedlichen Pflanzen zur Verfügung stellen kann.

Wichtig ist für unsere Kaninchen eine rohfaserreiche Ernährung. Kaninchen fressen über den Tag verteilt immer wieder kleine und große Mengen. Sie haben einen sogenannten „Stopfmagen“. Das bedeutet das sie ihren Magen praktisch kontinuierlich füllen müssen, damit die Nahrung weiter rutscht. Haben sie zu lange keine Futter zur Verfügung droht eine Aufgasung.
Zu nährstoffreich sollte das Futter auch nicht sein, denn die Verdauung von Kaninchen ist auf viel Nahrung mit mässigem Gehalt (wie z. B. Wiese) ausgerichtet.
Außerdem müssen sie viel kauen, damit sie ihre Zähne gleichmässig abnutzen. Denn die Zähne von Kaninchen wachsen immer weiter und müssen daher abgenutzt werden. 

Am Ende dieser Seite stelle ich Euch noch einen gut geschriebenen Text zum Thema Ernährung zur Verfügung*

Unserer Kaninchen Ernährung basiert auf drei Grundlagen:

Heu, Frischfutter & gesundes Strukturfutter

 

 

Heu

 

Heu enthält viel Rohfaser und ist somit gut für die Verdauung. Außerdem unterstützt es den natürlichen Zahnabrieb.
Unsere Kaninchen steht den ganzen Tag gutes Kräuterheu zur Verfügung.

Eine gute Möglichkeit um Heu aufzubewahren ist übrigens so eine Auflagenbox. Das Heu bleibt trocken, wird aber trotzdem belüftet und schimmelt nicht. In diese große Auflagenbox passt ein ganzer Heuballen!

 

 

 

Heuraufen

 

Dem großen Kaninchen-Clan stehen mehrere Heuraufen zur Verfügung:

 

Es ist gar nicht so einfach eine Heuraufe zu finden in die genug Heu für viele Kaninchen passt und dann noch so viel das es für ein paar Tage reicht… Daher haben wir uns eine Heuraufe anfertigen lassen von der lieben Lina Milse: Lina.milse@posteo.de Sie nimmt bestimmt auch gerne Eure Sonderwünsche auf und setzt sie um 😉 (sie ist per eMail erreichbar)

Ein Stall lässt sich auch prima zur Heuraufe umfunktionieren!

 

Diesen kleinen Stall hatten wir noch übrig. Er stand eigentlich immer nur rum…
Bis uns die Idee kam ihn in eine Heurauf zu verwandeln mit ausreichend Platz für Heu für mehrer Tage. 

Damit das Heu zuverlässig nachrutscht haben wir ein schräges Holzbrett in den Stall eingebaut, natürlich nachdem wir die Zwischenetage entfernt haben.

Meist bestelle ich Kräuterheu für die Kaninchen, variiere die Sorte aber auch mal.
Tolles Heu bekommt man bei: 
Heukauf, Heu-Tom oder von Heu-Andi

Frischfutter

 

Natürlich bekommen sie auch täglich eine große Portion Frischfutter 🙂

Als Frischfutter gibt es im Sommer hauptsächlich Wiese. Gerne angenommen werden auch Blätter und Äste von Obstbäumen und Haselnuss. Im Internet finden sich tolle Seiten auf denen ausführlich erklärt wird was man pflücken und füttern darf und wovon man lieber die Finger lässt.

Im Winter müssen wir ausweichen auf Salate und verschiedene Gemüsesorten aus dem Supermarkt. Sehr beliebt ist bei uns Grünkohl, Salate, Möhren und Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Blumenkohl, Brokkoli, Weisskohl, Fenchel und vieles mehr… 

Was man unbegrenzt und zu jeder Mahlzeit reichen darf sind Kräuter wie Dill, Petersilie, Basilikum usw. 

Frischfutter reiche ich größtenteils in hängenden Blumenampeln, damit die Kaninchen einerseits etwas zu tun haben und andererseits  nicht ins Essen machen. Die Blumenampeln eigenen sich für fast jedes Frischfutter, wobei die meisten Kohlsorten etwas klein geschnitten werden sollten damit die Kaninchen auch eine Chance haben sie zu fressen.

Besonders im Sommer füttere ich vorwiegend abends, da die Kaninchen tagsüber wenig Interesse am Futter zeigen und es dann nur welk wird.

Die Blumenampel bekommt Ihr über Amazon:  Blumenampel

genauso wie die passenden Brettchen für die Abdeckung: Schneidbrett 

die Kette für die Aufhängung: Stahlkette und die S-Haken

Das Wasser versetze ich zusätzlich mit Oregano-Öl (Röhnfried Darmwohl) um die Kaninchen vor Darmparasiten zu schützen.

 

 

Milchkanne als Tränke umgebaut

Ich habe die Beobachtung gemacht das viele Kaninchen lieber aus der Nippeltränke trinken. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, aber ich gehe gerne auf ihre Bedürfnisse ein und habe ihnen aus einer Milchkanne eine Tränke gebastelt.
In den Boden bohrt man ein Loch und schraubt ein Ventil/Wassernippel in das Loch… Fertig!

 

Milchkannen gibt es aus verschiedenen Materialien, wie z.B. Aluminium, Kupfer und Edelstahl. Bezüglich des Materials habe ich mich für Edelstahl entschieden, da dieses (anders als einige andere Metalle) keine Giftstoffe absondert und nicht oxidiert. 

 

Pro & Contra Nippeltränke

Es gibt des Öfteren Diskussionen über Nippeltränken, weil diese für eine unnatürliche Kopfhaltung bei den Kaninchen sorgen würden.
Ich denke diese Warnung stammt noch aus der Zeit als  Nippeltränken in den kleinen, niedrigen Käfigen hingen und die Kaninchen sich zum trinken bücken mussten und gleichzeitig ihren Kopf nach oben recken. Sich so zu verdrehen ist sicherlich unnatürlich und nicht sehr bequem!
Meine Tränken im Aussengehege hängen so hoch wie möglich, wobei ich mich da natürlich an dem kleinsten Kaninchen im Clan orientiere. So nehmen die Kaninchen keine andere Haltung ein als wenn sie beim Fressen höher gelegene Leckereien erreichen möchten oder die obere Kante des Stalles mit ihrem Kinn markieren. Sie müssen sich also nicht unnatürlich verrenken, sondern nur ein wenig strecken.

Da ich sowohl die Nippeltränke, als auch die Eimertränke (am Boden) anbiete haben die Kaninchen immer die freie Wahl, woraus sie trinken möchten. Die meisten ziehen die Milchkannen-Tränke vor! Vielleicht weil das Wasser dort frischer und sauberer bleibt als am Boden!?

 

 

Sehr schön finde ich auch meine Eimertränke, die die Kaninchen zwischendurch auch gerne nutzen. So kann jedes Tier aussuchen ob es lieber am Boden oder aus der Tränke trinken möchte.

Außerdem biete ich einen beheizbaren Wassernapf mit 1,5 Liter Füllmenge an, so gefriert auch bei -16 Grad das Wasser nicht mehr.

 

*Hier der versprochene Text zum Thema „Gesunde & artgerechte Ernährung für Kaninchen“ by Lena Hoffmann von den Aasezwergen:

Teil 1. Wie gesund ist unsere vielfältige Fütterung eigentlich wirklich?
Diese Frage beschäftigt leider niemanden groß. Je mehr desto besser, schön klingender Spruch… Dabei muss man sich doch die Frage stellen- ist eine exotische Frucht oder Gemüse wie z.B. eine Paprika wirklich so gesund?
Im Internet steht auf den meisten Plattformen: „Je mehr Vielfalt,desto besser.“ Es werden zig Gemüse und Obstsorten aufgezählt die man füttern darf
– doch ist das „ART“-gerechte Fütterung?
Aus meiner Sicht nur zu 50%- und ich füttere selbst frisch. Dennoch bedeutet das Wort artgerecht auch in der Fütterung, dass es der Art entsprechend, also dem Kaninchen und seiner Natur nahe kommen soll.
Aber was genau suchen dann Paprika, Tomaten, Weintrauben oder Bananen auf dem Teller? Jap..GUTE FRAGE!
Denn wenn man sich die Natur des Kaninchens und seinem nahen Familienmitglied den Hasen anschaut, findet man Wildwiese, Kräuter und Wurzeln die zu 40% (einjährig gerechnet) das Futter ausmachen.
Die anderen 60% gehen TATSÄCHLICH an getrocknete Blätter,
vom Herbst abgestorbene Pflanzen und auch abgestorbene Wurzeln.
Und das fressen Wildkaninchen übrigens auch außerhalb des Winters immer wieder!
Denn ihre Darmbakterien die das Immunsystem haushalten, reagieren auf die getrockneten Pflanzen und können sich auch nur durch diese gesund aufbauen.
Meine Rede ist von den biologischen Mikroorganismen die wir alle in uns tragen.
Man muss sich den Darmtrakt mit einer Schutzschicht dieser Mikroorganismen vorstellen. Tausend Bakterien die sich alle festhalten und mit Mühe alles zusammen halten.
Und tatsächlich macht unsere luxuriöse Fütterung jedes Mal immer einen kleinen, erst irrelevanten Teil, kaputt.
Können die Darmbakterien sich nicht schnellzeitig wieder aufbauen, entsteht Matschkot. ÜBEL RICHEND und klebrig.
Keiner macht sich beim einmaligen Matschkot Gedanken- es ist jedoch ein nicht normales Zeichen vom Darm, dass etwas nicht stimmt.
Im schlimmsten Fall entstehen so Magen Darm Beschwerden die man meist erst sieht wenn es schon viel zu lange im Darm gewütet hat.
Das ist der Grund, weshalb Kaninchen IMMER gutes Heu haben sollten und dies sollte 60% der Fütterung ausmachen,
JEDEN Tag!

Teil 2: Ok, aber warum fütterst du selbst Gemüse, wenn es nicht so gut für den Magendarmtrackt des Kaninchens ist?
Hierbei geht es nicht um das Gemüse selbst.
Natürlich sind aufgezählte Gemüse und Obstsorten nicht tödlich, aber die Menge machts und das Luxusdenken welches wir Menschen haben.
Der Mensch neigt dazu, seine Tiere zu vermenschlichen ohne es selbst zu merken. Weintrauben sind für uns gesund und teuer zu erwerben. Wer sich’s leisten kann fühlt sich vielleicht toll mit dem Gedanken, seinen Schätzchen sowas bieten zu können.
Aber dieser Gedanke ist falsch.
Dazu kommt dass wir mittlerweile in einer Zeit leben, WO MAN ALLES UND ÜBERALL KAUFEN KANN.
Viele Sachen die super exotisch sind, erscheinen uns als dies gar nicht mehr da sie alltäglich für uns sind.
Auch Zitrusfrüchte greifen die Dambakterien eines Kaninchens enorm an und sind für die Schutzschicht wirklich schädlich!
Trotzdem sehe ich häufiger Videos oder Bilder auf Insatgram, wo Kaninchen kleine Portionen bekommen.
Man sollte vielleicht doch lieber einen Gang zurück schrauben.
Meine bekommen nur noch einmal täglich Gemüse, zgg, manchmal zu viel verschiedenes.

Mein TA, Dr. Delorme, Homöopath, Naturheilverfahren, Akupunktur und Mikrobiologischer Therapeut hat begründet Recht und kann es anhand der sterbe und Altersquote eines heutigen, artgerecht lebenden Kaninchen sehen.
Der Durchschnitt erreicht nicht mal mehr die 8 Jahre!
Und das liegt leider viel, an der super gefüllten Fütterung, die unsere Fellnasen in der Natur niemals erreichen würden!
Meine Absicht?
Wir alle sollten uns zurück an der Natur orientieren und Kaninchen, Kaninchen sein lassen. Auch ich liebe meine über alles und spare keine Kosten,
aber ich lege zum Beispiel mehr wert auf ein paar Saaten, Wildwiese im Sommer, leicht verdauliche Grünpflanzen wie Dill, Petersilie, Salate und co.
Und Vorallem HEU HEU HEU!!!!!
Heu sollte nicht nur gefüttert werden „damit was da ist“
es sollte bewusst 60% der Nahrung sein und bewusst gefüttert werden,
für eine gesunde Darmflora – tolle Darmbakterien,
die sich für unsere Fellnasen stark machen!