Futterverweigerung

Die meisten Erkrankungen bei Kaninchen schlagen früher oder später auf die Verdauung. Das liegt mitunter daran das Kaninchen ihren Gesundheitszustand, wenn es ihnen schlecht geht, gut verbergen können. Das müssen sie in der Natur auch, sonst wären sie leichte Beute für ihre Feinde und würden daher aus der Gruppe ausgeschlossen.
Leider macht es dieser Umstand uns Kaninchen-Haltern oft schwer zu erkennen ob es den Kleinen gut geht oder nicht.
Meist fällt erst dann auf das etwas nicht stimmt wenn die Kaninchen das Futter verweigern. Leider ist es zu diesem Zeitpunkt oft schon zu spät.
Futterweigerung ist also immer ein Alarmzeichen und das Tier gehört im Zweifelsfall in ärztliche Behandlung!

Die Verdauung der Kaninchen (sie haben einen sog. Stopfmagen – ihre Verdauung kann nur arbeiten wenn von oben immer neues Futter zugeführt wird) verträgt Lehrlauf ganz schlecht! Verweigert das Kaninchen also die Nahrungsaufnahme sind Verdauungsprobleme vorprogrammiert, welche leider schnell lebensbedrohlich werden.

Daher sollten wir prophylaktisch darauf vorbereitet sein unserem Kaninchen im Notfall schnell helfen zu können. Als erste Maßnahme hilft hier RodiCare Akut sehr gut. Es regt die Darmtätigkeit an und beugt Aufgasungen vor.

Um den Appetit anzuregen, z. B. nach OPs oder anderen Behandlungen hat sich RodiCare Appetit bewährt.

Frisst das Kaninchen zu lange nichts ist manchmal eine Zwangsernährung notwendig. Dazu gibt es spezielle Breie, die mit warmen Wasser angerührt werden und entweder vom Löffel oder einer kleinen Schüssel gefüttert werden. Verweigert das Kaninchen auch dies, kann man den Brei direkt mit einer Spritze (ohne Nadel) ins Mäulchen geben.
Um so einen Brei herzustellen nimmt man z. B. RodiCare Instant.

Da Kaninchen, besonders durch längere Nahrungsverweigerung zu Aufgasungen neigen, sollte man dem Päppelbrei zusätzlich ein paar Tropfen Sab Simplex (für Babys) hinzufügen.

Beispiel:

Ich möchte hier anhand eines Beispiels eine mögliche Behandlung
aufzeigen:

Symptome:
Das Kaninchen ist apathisch, frisst nicht, liegt oder sitzt
teilnahmslos rum, hat schnelle Flankenatmung, ist
abgemagert, der Bauch ist weich.
Kurz vorher hatte es einen Schnupfen, der scheinbar
ausgeheilt war.

Diagnose:
Das Kaninchen hat eine beginnende Lungenentzündung (Diagnose
soll natürlich vom TA gestellt werden)

Behandlung:
1. Wir können das Kaninchen zuerst einmal mit RodiCare akut versorgen um
Magen-Darm-Problemen vorzubeugen.
2. Das Kaninchen bekommt nun (nach tierärztlicher Verordnung) 2-3mal täglich ein
Antibiotikum über einen Zeitraum von 7-10 Tagen.
Bis das Antibiotikum wirkt dauert es aber min. 2-3 Tage. Solange würde unser Kaninchen
ohne Futter nicht durchstehen. Also müssen wir es jetzt am Leben erhalten bis das Antibiotikum wirkt!
3. Das Kaninchen bekommt mehrmals täglich eine kleine Menge RodiCare Appetit (nach Packungsanweisung) und kurz danach einen Päppelbrei aus RodiCare Instant (bitte nach Packungsanleitung anmischen) und ein paar Tropfen Sab Simplex hinzufügen. Zuerst versuchen wir es mit dem Löffel oder in einer kleinen Schüssel, frisst das Kaninchen nicht selbstständig geben wir den Brei aus einer Spritze (ohne Nadel) direkt in Mäulchen. Bitte gut aufpassen das jeweils nur kleine Mengen langsam gegeben werden, so das das Kaninchen diesen auch schlucken kann und nicht einatmet!
Die Zwangsernährung müssen wir solange durchhalten bis das Kaninchen wieder selbstständig frisst! Das sollte nach 1-3 Tagen der Fall sein.
4. Fängt es wieder an selbst zu fressen, ist das kritischste meist schon überstanden. Es versteht sich von selbst das gut verdauliche Dinge wie Küchenkräuter (Dill, Petersilie, Basilikum, ect.), Salate, Wiese, usw. angeboten werden und keine schwer verdaulichen Gemüsesorten (wie Kohl z.B.). Gutes Heu sollte stets zur Verfügung stehen! Denn auch ein krankes Kaninchen mümmelt doch ab und an nochmal etwas Heu.

Bitte immer eine ärztliche Diagnose einholen!