Ein Abszess ist ein entstandener Hohlraum, der mit Eiter gefüllt ist. Sie entstehen meist durch Infektionen mit Bakterien , zum Beispiel durch kleinere oder größere Verletzungen.

Leider kommen Abszesse bei Kaninchen nicht selten vor. Zudem sie sehr undankbar zu behandeln da Kaninchen einen sehr festen und zähen Eiter produzieren. Meine Tierärztin sagt immer: „Kanincheneiter ist schlimmer als Krebs!“

Bildet sich ein Abszess sollte dieser zunächst von einem Tierarzt untersucht werden. Wenn möglich entfernt man den ganzen Abszess in einer Operation under Vollnarkose, ohne diesen zu öffnen. Diese Behandlungsmethode hat den Vorteil das sich die Wunde nicht wieder reinfiziert durch verbliebenen Eiter.

Nicht immer es möglich den Abszess im ganzen zu entfernen, zum Beispiel weil er zu groß ist, zu sehr verwachsen ist oder an einer Stelle lokalisiert ist an der man ihn nicht ohne Weiteres entfernen kann.

 

In diesem Fall wird der Abszess gespalten und manuell entleert. In der Folgebehandlung muss der Abszess nun täglich geöffnet und gespült werden um so viel Eiter wie möglich zu entfernen und die Entzündung damit einzudämmen. Im Regelfall wird das Tier vom Tierarzt Antibiotika und entzündungshemmende Schmerzmittel (z.B. Metacam) mitbekommen.

Gespült wir mit einer Spritze und einer Knopfkanüle. Als Flüssigkeit zum spülen eignet sich z.B. Kolloidales Silberwasser oder Prontosan Wundspüllösung
 Nachdem der Eiter entfernt wurde spüle ich die Mundhöhle zuletzt mit einer kleinen Menge der Sana-Lösung, die antibakteriell wirkt und die Wundheilung beschleunigt.

Ein optimales Wundmanagement kann ich mit der Magnetfeldtherapie gewährleisten. Nach Gabe der Medikamente wie z. b. des Antibiotikums und der Versorgung des Abszesses kommt das Tier für 20 Minuten in eine Trasnportbox aus Kunststoff, um die ich eine Magnetfeldmatte gelegt habe.

Die Magnetfeldtherapie wirkt stark entzündungshemmend, schmerzlindernd und wundheilungsfördernd. Mehr zum Thema Magnetfeldtherapie findet Ihr auf der Seite meiner  mobilen Tierheilpraxis: Tierheilkunde im Pott.

Das A und O einer guten Versorgung und damit auch der Genesung ist die konsequente tägliche Behandlung und Pflege.

 

Bei unserer Kokos hier konnte der Abszess nicht im ganzen entfernt werden, weil er zum einen zu groß war – das Vernähen der Wunde hätte die Haut so sehr gespannt das sie ihr Knie nicht mehr uneingeschränkt hätte bewegen können. Zum zweiten war der Abszess zu stark mit der Unterhaut und dem Bauchfell verwachsen, so das die Entfernung sowohl sehr schwierig als auch sehr risikoreich gewesen wäre.

In Absprache mit der Tierärztin haben wir uns dafür entschieden den Abszess zu spalten und konservativ (wie oben geschildert) zu behandeln. In einer zweiten Operation sollte dann die Absesskapsel entfernt werden, wenn diese etwas kleiner geworden wäre.

Nun hat Kokos so gut auf die oben beschriebene Behandlung angesprochen das ihr die zweite OP erspart bleiben konnte. Innerhalb weniger Tage ist der Abszess auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe (er war pflaumengross) geschrumpft und am 6. Tag hatte er nicht mal mehr die Größe einer Kirsche.
Die Behandlung mit Antibiotika, täglichem Spülen und Magnetfeldtherapie wird fortgesetzt bis die Wunde nicht mehr eitert und die vollständige Heilung einsetzt.

 

Für persönliche Beratung kontaktiert mich gerne über meine mobile Tierheilpraxis